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Diamanten- und Goldträume enden in Tragödien: Schicksalsschläge in Simbabwe

Es war eine schwierige Zeit. Am vergangenen Freitag stürzte in Simbabwe eine illegale Goldmine ein und riss mindestens zehn Menschen in den Tod. Am Sonntag verunglückte ein Privatflugzeug auf dem Weg zur Murowa-Mine, ebenfalls in Simbabwe, um Diamanten abzuholen. Dabei kamen alle sechs Insassen ums Leben. Der indische Bergbau-Milliardär Harpal Randhawa und sein 22-jähriger Sohn Amer waren unter den Opfern. Eine traurige Erinnerung daran, dass das Schicksal unabhängig vom Reichtum oder der Armut zuschlagen kann. Die beiden Tragödien geschahen im Abstand von vier Autostunden – jedoch unterschieden sie sich in einem wesentlichen Punkt um eine Million Kilometer. Die Bergleute, die in der stillgelegten Goldmine Bay Horse in Chegutu eingeschlossen waren, wussten, dass sie ihr Leben aufs Spiel setzten.

Goldkette der Wikinger aus Norwegen aus dem Jahr 600 nach Christi

Ein Hobby-Schatzsucher namens Erlend Bore hat in Norwegen auf der Insel Rennesøy, die zu Stavanger gehört, einen bemerkenswerten Goldschatz aus dem 6. Jahrhundert entdeckt. Der Fund besteht aus neun goldenen Anhängern mit seltenem Motiv, zehn Goldperlen und drei Goldringen. Experten bezeichnen ihn als den „Goldfund des Jahrhunderts in Norwegen“. Goldkette der Wikinger vielleicht? Dieser Fund gewährt auch Einblicke in eine Umbruchszeit der skandinavischen Geschichte.

Erlend Bore, ein Metalldetektor-Neuling, stieß bei einer Suche entlang der Küste auf den Schatz, der zuerst wie Schokoladenmünzen in Goldfolie oder Spielgeld erschien. Nachdem weitere goldene Objekte gefunden wurden, informierte er das Archäologische Museum der Universität Stavanger. Experten bestätigten, dass die Objekte echt sind und aus dem 6. Jahrhundert stammen. Der Fund besteht aus 100 Gramm Gold, darunter Brakteaten und Goldperlen, die einst zu einer imposanten Halskette gehörten.

Gold aus Norwegen Goldkette der Wikinger
Goldkette der Wikinger

Brakteaten waren keine Währung, sondern Schmuckstücke, die von Herrschern an verdiente Untertanen vergeben wurden. Sie zeigten oft nordische Gottheiten wie Odin. Bisher wurden in Skandinavien nur etwa tausend Gold-Brakteaten gefunden, und es ist äußerst selten, so viele auf einmal zu entdecken. Die Brakteaten im Fund zeigen jedoch ein ungewöhnliches Motiv, nur ein Pferd ohne Odin, was auf eine eigenständige Bedeutung des Symbols hinweisen könnte.

Der Fund stammt aus der Zeit der sogenannten Migrationsperiode in Skandinavien, die von gesellschaftlichen und politischen Krisen geprägt war. Die Goldkette und die Ringe wurden wahrscheinlich aus Schutz vor Raub oder als Opfergabe für die Götter begraben, anstatt als Grabbeigabe auf einem Friedhof gefunden zu werden. Dieser Fund hat historische und kulturelle Bedeutung und ist ein außergewöhnlicher Schatzfund in Norwegen.

Quelle: Universitetet i Stavanger

Warum natürliche Diamanten so selten und besonders sind.

Diamanten, die heute so manchen Ringfinger zieren, entstanden einst in über 150 Kilometern Tiefe im Erdmantel. Eine neue Studie beleuchtet, wie diese wertvollen Edelsteine ihren Weg an die Oberfläche fanden. Durch geologische Hinweise und Modellsimulationen konnten Forscher zeigen, dass das Auseinanderbrechen von Erdplatten dazu führte, dass Vulkanausbrüche das kostbare Material an die Erdoberfläche brachten.

Diamanten bestehen eigentlich aus dem gewöhnlichen Element Kohlenstoff, aber ihre Reinheit und Konsistenz unterscheiden sie von Materialien wie Kohle. Diese besonders kompakte Kristallstruktur kann nur unter hohem Druck und Hitze im Erdmantel entstehen, was in Tiefen von über 150 Kilometern geschieht. Dort wurden die Diamanten über Jahrmillionen hinweg geformt. Der Weg der Diamanten an die Oberfläche war grob bekannt: Diamant-haltige Gesteine wurden durch geologische Prozesse aufgeschmolzen, drangen durch Spalten nach oben und traten bei Vulkanausbrüchen ans Tageslicht. Die Überreste der erkalteten Vulkane bildeten die Lagerstätten, in denen heute Rohdiamanten zu finden sind, oft eingebettet in das Gestein namens Kimberlit.

Es ist ein langer Weg eines Diamanten bis zur Erdoberfläche.

Bisherige Modelle konnten jedoch nicht eindeutig erklären, wie es zu den Kimberlit-Schmelzen in der Tiefe kam. Es war nur klar, dass diese Prozesse mit der Umstrukturierung der tektonischen Platten der Erde zusammenhängen.

Forscher der University of Southampton unter der Leitung von Thomas Gernon haben sich nun mit den geologischen Prozessen beschäftigt, die zu der Mobilisierung und den Kimberlit-Eruptionen führen. Sie entdeckten, dass das Muster der Diamanten-Eruptionen zyklisch ist und dem Rhythmus der Superkontinente folgt, die sich über hunderte von Millionen Jahren wiederholt zusammenfinden und aufbrechen. Die Mobilisierung der Diamanten steht dabei in Verbindung mit speziellen Prozessen, die an Aufbruchszonen auftreten.

Um diese Prozesse zu beleuchten, entwickelte das Team geologische Modellsimulationen. Dabei wurde deutlich, dass eine Kontinentalplatte sich im Laufe von Millionen von Jahren stark ausdünnt, bevor sie auseinanderbricht, ein Prozess, der als „Rifting“ bezeichnet wird. Die Erdoberfläche senkt sich ab und bildet einen Grabenbruch, ähnlich dem Rift Valley in Ostafrika. In die entstehende Struktur strömt dann Meerwasser ein, ähnlich wie beim Roten Meer. In der Tiefe sinken Stücke der Plattenunterseite in den Erdmantel ab, während heißeres Gestein von unten in den freiwerdenden Raum fließt. Dieses einfließende Magma destabilisiert das Umgebungsgestein der Diamanten, das dadurch flüssig wird und schließlich durch vulkanische Eruptionen an die Oberfläche gelangt, wo es zu dem diamanthaltigen Kimberlit erstarrt.

Die Forscher können auch erklären, warum Vulkanausbrüche mit diamant-haltigem Kimberlit auch vergleichsweise weit von den Kontinentalrändern entfernt auftreten können. Dynamische Prozesse beim Auseinanderbrechen der Erdplatten können weitreichende Strömungen verursachen und letztendlich auch Regionen der Kontinente erreichen, die weit von Riftzonen entfernt liegen.

„Russion-Diamant“, ein Diamant im Diamanten eingeschlossen.

Es gibt Momente im Leben eines Diamanten, die uns immer wieder staunen lassen. Stellen Sie sich vor, tief unter der Oberfläche unserer Erde, dort, wo Hitze und Druck die Regie übernehmen, beginnt ein einfacher Kohlenstoff seine Reise zur Vollkommenheit. In diesem gewaltigen Untergrund-Theater verwandelt er sich über Millionen, sogar Milliarden von Jahren in den funkelndsten aller Edelsteine.

Doch auch ein Diamant kann sich dazu entscheiden, eine kleine Verschnaufpause einzulegen. Vielleicht sinkt der Druck, vielleicht lässt die Hitze nach, oder vielleicht hat unser Kohlenstoff einfach seine Quelle verloren. In solchen Momenten umhüllt er sich mit einer Rinde aus weniger reinem Kohlenstoff oder anderen Mineralien, quasi wie eine Decke während einer erholsamen Siesta.

Wenn die Bedingungen es wieder zulassen, erwacht der Diamant aus seinem Schlaf und entscheidet sich, sein Wachstum fortzusetzen. Er streckt sich über und um seine eigene Schale herum aus, und so entsteht ein Phänomen, das man nicht alle Tage sieht: Ein Diamant im Diamanten, ein sogenannter „Russion-Diamant“.

Diese Juwelen sind ein besonderer Schatz für Geologen und Gemmologen, denn sie sind wie Fenster in die Vergangenheit unserer Erde, die Einblicke in die Umweltbedingungen über Jahrmillionen hinweg bieten. Und sie haben noch ein weiteres bemerkenswertes Merkmal: Je nachdem, wie das Licht durch die verschiedenen Schichten des Diamanten scheint, können sie optische Effekte hervorrufen, die in ihrer Einzigartigkeit einfach unübertroffen sind.

Bewertung von Diamanten und Edelsteinen, um sicherzustellen, dass Käufer den bestmöglichen Preis erhalten.

Liebe Schatzsucher und Bewunderer funkelnder Juwelen,

Es gibt ja immer etwas, was man auch als Experte noch nie gesehen hatte. Ich möchte Sie einladen, mit mir in die schimmernde Welt der Diamanten und Edelsteine einzutauchen. Als zertifizierter Gemmologe und Diamantexperte habe ich viele Jahre in den Tiefen dieser glitzernden Welt verbracht und möchte nun meine Erfahrungen nutzen, um Sie auf Ihrer eigenen Reise zu begleiten.

Der Kauf eines Diamanten oder Edelsteins ist mehr als nur eine finanzielle Investition. Es ist ein Sprung in ein unbekanntes Gebiet, das von Karat, Klarheit, Farbe und Schliff geprägt ist – den „4 Cs“ der Diamantbewertung. Die Landschaft kann verwirrend sein, und es ist leicht, sich in den Details zu verlieren. Aber keine Sorge, ich bin hier, um den Weg zu weisen.

Gemeinsam werden wir jeden Stein sorgfältig betrachten, seine Merkmale analysieren und herausfinden, was ihn einzigartig macht. Wir werden seine Geschichte entziffern und verstehen, wie die 4 Cs seinen Wert beeinflussen. Ich werde versuchen, Ihre Fragen zu beantworten, Ihnen bei der Entscheidungsfindung zu helfen und den Kaufprozess so klar und einfach wie möglich zu gestalten.

Also, sind Sie bereit für dieses Abenteuer? Lassen Sie uns zusammen in die funkelnde Welt der Diamanten und Edelsteine eintauchen.

Ihr zertifizierter Gemmologe und Diamantexperte.Gemmologische Laboruntersuchungen

Freuen Sie sich auf die Jagd nach dem perfekten Diamanten oder Edelstein? Ich stehe bereit, Sie auf dieser spannenden Reise zu begleiten und dabei zu helfen, eine Investition zu tätigen, die Sie in jeder Hinsicht bereichert. Zögern Sie nicht, sich auf mich zu verlassen, um weitere Informationen zu erhalten oder einen Termin zu vereinbaren. Unsere gemeinsame Expedition kann beginnen, wann immer Sie bereit sind.

Ich würde mich freuen, Ihnen bei der Suche nach dem perfekten Diamanten oder Edelstein zu helfen und Ihnen dabei zu helfen, eine lohnende Investition zu tätigen. Bitte zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren, um weitere Informationen zu erhalten oder einen Termin zu vereinbaren. Diamantgutachter Gemmologe Heinrich Butschal

Herzliche Grüße,

Ihr zertifizierter Gemmologe und Diamantexperte.

Tel: +49 89 74029020 Mail: firma@butschal.de

Wie kann man teuren Schmuck gut verkaufen?

Wenn Sie teuren Schmuck verkaufen möchten, kann die Schmuckbörse eine gute Option sein. Hier sind einige Tipps, die Ihnen beim Verkauf Ihres teuren Schmucks über die Schmuckbörse helfen können:

  1. Überprüfen Sie die Seriosität des Anbieters: Stellen Sie sicher, dass die Schmuckbörse, auf der Sie verkaufen möchten, vertrauenswürdig und seriös ist.
  2. Vereinbaren Sie einen Besprechungstermin oder einen versicherten Abholdienst mit der ausgewählten Schmuckbörse. Eine gute Börse hat in der Regel Vertragsfirmen, die versichert an der Haustüre abholen und versichert versenden.
  3. Falls der Schmuck abgeholt werden soll, beschreiben und fotografieren Sie Ihren Schmuck. Verfassen Sie eine kurze Beschreibung Ihres Schmucks und verpacken Sie ihn sorgfältig. Sie erhalten dann ein Versandetikett per Mail zugesandt.
  4. Überlegen Sie einen angemessenen Preis. Es wird Ihnen nach Überprüfung durch einen Experten ein Preis vorgeschlagen, zu dem die Chance groß ist, den Schmuck passend zum Wert zu verkaufen.
  5. Nach Vertragsabschluss wird die Schmuckbörse hochwertige Fotos erstellen, und eine genaue Beschreibung sowie Qualitäts- und Echtheits-angaben, für die die Schmuckbörse dem Käufer gegenüber haftet, um Interessenten einen guten Eindruck und eine hohe Sicherheit zu vermitteln.
  6. Diese Prüfung und Haftung wie bei einem Juwelier sichert auch bei Vintage Schmuck angemessene Verkaufserlöse.

Neue Fälschungen für Diamanten. Vorsicht beim Ankauf.

Gestern untersuchte ich von einem Kunden drei lose Brillanten, zwischen 0,5 und 1,7 ct und sollte Zertifikate dazu anfertigen und sie danach dann in fälschungssichere Cachets einsiegeln.

Zuerst prüfte ich sie mit einem der üblichen Diamantprüfer, die Imitationen und Moissanite von Diamant unterscheiden, als echte Diamanten aus. Danach mit einem Prüfgerät von HRD, das synthetische Diamanten und hitzebehandelte Diamanten erkennt. Auch hier war das Ergebnis, keine Synthese und keine Hitzebehandlung.

Im Mikroskop fanden sich keine Merkmale, die Misstrauen erweckten, wie zum Beispiel gerundete Facettenkanten wie bei Zirkonia oder leicht mehliger Lichteindruck wie bisher bei Moissaniten. Einer der Steine hatte einen sehr leichten Farbstich ins rötlichbraune, wie sie bei Diamanten aus bestimmten Lagerstätten oft vorkommen, ein anderer war leicht grau. Alle hatten eine winzig beschädigte Kalette und leicht raue Facettenkante im unteren Drittel des Unterteils. Auch das sieht man oft bei alten Brillanten, die mit unten offener Fassung lange getragen wurden. Die Rundiste war facettiert und hatte ebenfalls winzige Beschädigungen.

Auf den ersten Blick wies nichts auf eine Imitation hin. Erst eine Härteprüfung an verdeckter Stelle erwies, dass es keine Diamanten waren. Es handelt sich um eine neue und bessere Variante der Moissanit-Züchtung, die keine elektrische Leitfähigkeit hat und den leicht mehligen Lichtschimmer bei intensivem Licht nicht mehr aufweist. Mit den üblichen Testverfahren, auf die man sich bisher verlassen konnte, rutschen diese Steine bei der Prüfung dann leicht als echte Diamanten durch.

Also muss man in Zukunft noch genauer prüfen.

Schmuck als Investment

Ein interessantes Interview in der neuen Züricher Zeitung https://www.nzz.ch/finanzen/bulgari-chef-babin-ueber-schmuck-und-uhren-als-wertanlage-ld.1699096

Besonders wichtig finde ich diesen Absatz, hier im Zitat:

Was raten Sie jemandem, der Schmuck als Investment kaufen will?

Wenn Sie sicher sein wollen, dass Ihr Schmuck über die Zeit an Wert gewinnt, sollten Sie auf außergewöhnliche Edelsteine setzen – und entsprechend auch nicht zögern, etwas mehr auszugeben für größere, bessere Steine, sei es auf einem Collier oder an einer Uhr. Es gibt viele 0,5-Karat-Diamanten, aber nur wenige mit 3 Karat. Auch die Marke kann einen Einfluss haben. Hat sie eine hohe Reputation, sind die Produkte in der Regel sehr wertstabil, zumal es sich auch oft um zeitloses Design handelt. Das Wichtigste aber ist: Kaufen Sie nur Schmuck, den Sie auch mögen.“

Genau das entspricht auch meinen Empfehlungen an meine Kunden. Dabei bietet natürlich der Kauf über die https://www.schmuck-boerse.com/index.htm allein schon preislich enorme Vorteile bei dem Investmentgedanken.

Synthetische und natürliche Diamanten

Derzeit gibt es viel Werbung für synthetische Diamanten. In der Werbung wird alles in schönstem Licht dargestellt, wie es eben in der Werbung üblich ist.

Vorab, finde ich, dass auch synthetische Diamanten Ihre Berechtigung haben. Sie sind zwar teurer als andere Diamantersatzsteine wie Moissanit oder Zirkonia oder früher folierte Glassteine, haben jedoch die gleichen Materialeigenschaften wie natürlicher Diamant, insbesondere bezügliche Härte und hoher Lichtbrechung. Sie sind vom Laien nicht von natürlichen Diamanten zu unterscheiden.

Fälschung, Synthese und Imitation natürlicher Diamanten

Ein synthetischer Diamant ist gegenüber einem natürlichen Diamant, eher vergleichbar mit der Gegenüberstellung synthetischer Korund und natürlicher Rubin oder Saphir. In beiden Fällen ist es chemisch und physikalisch das gleiche Material. Ein synthetischer Diamant ist daher ein echter Diamant. Es ist aber kein Naturprodukt, kein natürlicher Diamant, sondern eine von Menschen nachgemachte Synthese. Damit imitiert der synthetische Diamant die Natur noch besser und näher am Original als bisherige Imitationen aus Moissanit, Zirkonia, Fabulit und noch früher die verspiegelten kleinen Steine aus Glas, die ein Herr Strass entwickelt hatte und die als Strasssteine nach ihm benannt wurden.

Die Werbung mit „nachhaltiger“ und „fairer“, ist eine Werbeaussage, die außer von den Herstellern selbst, von anderen noch nicht bestätigt wurde. Ich weis nicht ob sie stimmt. Zumindest gehen den Entwicklungsländern Einnahmen verloren, egal wer davon am meisten profitiert, werden auch bezahlte Arbeitsplätze dort davon betroffen. Die Einnahmen landen stattdessen in Industrieländern.

Günstiger sind synthetische Diamanten jedoch unbestritten.

Letztlich bleibt es eine Geschmacksfrage und eine Frage des Budgets.

Im Interview: Heinrich Butschal bei Barnebys

Seit fast 40 Jahren ist Heinrich Butschal als Juwelier in München und im Fürstentum Liechtenstein erfolgreich und zeigt mit seiner Schmuckbörse auch im Onlinehandel Präsenz. Wir haben mit ihm über seine innovative Arbeit, aktuelle Trends und die Zukunftsaussichten auf dem Juwelenmarkt gesprochen.

Veröffentlicht 28 September

Herr Butschal, seit wann gibt es ihr Juweliergeschäft und wann kam die Schmuckbörse dazu?

Meine Ausbildung zum Diamantgutachter, Gemmologen und Goldschmied habe ich bereits während meiner Schulzeit begonnen und sie dann parallel zu meinem Studium der Betriebswirtschaft weiterverfolgt. Anschließend habe ich im Juweliergeschäft meines Vater gearbeitet, danach im Schmuckgroßhandel. 1981 erfolgte schließlich der Schritt in die Selbstständigkeit. 15 Jahre später kam dann die Schmuckbörse dazu.

Sie sind in Ihrer Familie also nicht der erste, der dem Beruf des Juweliers und Goldschmieds nachgeht.

Nein, mein Vater begeisterte sich seit seiner Jugend für diese Tätigkeit und hat als Goldschmiedeobermeister seine Werkstatt auch noch weitergeführt, als er schon lange in Rente war.

Ihr Vater nimmt für Sie sicherlich eine Vorbildfunktion ein. Wie sieht es sonst aus? Gibt es Juweliere oder Goldschmiede, die Sie besonders bewundern?

Goldschmiede und Designer, die eine Idee hatten, eine Aussage treffen wollten und dann mit Formen und Materialien experimentieren, um daraus Großartiges zu schaffen, sind Vorbilder, die mich immer wieder begeistern. Dazu zählen nicht nur die großen bekannten Namen wie Dinglinger oder Fabergé, die frühen Arbeiten von Van Cleef & Arpels und die vielen Unbekannten aus der Zeit der Jugendstil und Art Déco, sondern auch Zeitgenossen wie beispielsweise Georg Hornemann.

Was fasziniert Sie persönlich an den Schmuckstücken des Jugendstils und Art décos, die ja auch in der Schmuckbörse zu finden sind?

In jener Epoche sind Einzelstücke entstanden, die von unglaublicher Kreativität und Eleganz zeugen. Leider sind sie nur selten anzutreffen.

Wie sieht es mit den Vorlieben Ihrer Kunden aus? Ist irgendein Stil momentan besonders gefragt?

Sehr gefragt ist derzeit Roségold in Designaufbauten, wie sie nur mit 3D-Techniken erstellt werden können. Völlig unterbewertet ist hingegen der Stil der 1950er Jahre vor Beginn der „Nierentisch-Ära“. Die ausdrucksstarken Stücke dieser Epoche wird wohl erst die nächste Generation für sich wiederentdeckten.

Ein weiterer Trend geht in Richtung Schmuckstücke, die mit vielen kleinen pavée gefassten Diamanten besetzt sind. Die Gründe dafür liegen in Asien, wo die aktivsten Produzenten dieses Verfahren erlernt haben.

Herr Butschal, Sie handeln nicht nur mit „fertigen“ Schmuckstücken, sondern stellen solche in ihrer eigenen Goldschmiedewerkstatt auch selber her. Um welche Art von Schmuckstücken handelt es sich dabei?

Im Prinzip können wir zwar alle Schmuckstücke in Gold und Platin anfertigen, aber wir haben uns schon vor 20 Jahren auf Siegelringe im allgemeinen sowie auf ausgefallene Versionen von Siegel- und Wappenringen spezialisiert.

Sie haben ein eigenes Gussverfahren entwickelt. Können Sie mehr darüber berichten? Was ist das Besondere daran?

In den 1980er Jahren habe ich mich intensiv mit der Erforschung und Entwicklung eines Hochpräzisions-Gussverfahrens beschäftigt, durch das sich die Präzision vom Modell bis zum Guss im Tausendstel Millimeterbereich erhalten lässt. Zu diesem Thema habe ich bereits Seminare und Vorträge vor einem internationalen Fachpublikum gehalten und war Gast im Deutschen Kernforschungsinstitut, bei Swarovski und bei TATA in Indien.

Ihr Angebot umfasst nicht nur eigene Arbeiten und angekaufte Schmuckstücke, sondern auch wertvolle lose Diamanten. Wie hat sich der Abbau von Diamanten in den letzten Jahren verändert?

Die großen und hochwertigen Diamanten werden heutzutage – meist in Afrika – mithilfe eines neuen Röntgeneinsatzes aus dem Gestein geschält und nicht mehr wie früher nach dem Zertrümmern des Steins ausgesiebt. Der Schliff erfolgt anschließend mit modernsten und raffiniertesten Techniken in Indien.

Weshalb sind Diamanten in den letzten Jahren soviel teurer geworden?

Der Preisanstieg bei Diamanten basiert auf den heutigen überperfekten Steinen, die so präzise geschliffen werden, wie es im 20. Jahrhundert noch gar nicht möglich war.

Wie sieht Ihre Prognose für die Zukunft aus? Werden weiterhin Farbdiamanten das Rennen machen?

Der Boom bei Farbdiamanten ist befeuert durch die historisch einmalige Menge an roten und rosa Diamanten aus der Argyle-Mine in Australien. Jedoch denke ich, dass nach Abebben des Trends nur die seltenen und wirklich schönen Farben hochpreisig bleiben und die Mitläufer und Fehlfarben wieder in ihre esoterische kleine Ecke zurückkehren werden.

Rosa Diamant im Brillantring Hellrosa Diamant über 1,2 ct

Ab wieviel Karat bzw. unter welchen Bedingungen lohnt es sich, einen Diamant oder ein Schmuckstück als Wertanlage zu erwerben?

Ein hochpreisiger Diamantschmuck ist immer eine Wertanlage im besten Sinne des Wortes. Wenn man auf einen Wiederverkauf spekuliert, dann sollte man sich am Mainstream orientieren, also ab einem Karat und in ordentlicher Qualität kaufen. Ob man dann einen Mehrkaräter oder mehrere Einkaräter kaufen will, bleibt Geschmacksache.

Haben Sie einen persönlichen Favorit unter den Edelsteinen?

Mein ganz persönlicher Lieblingsstein ist ein Ceylonsaphir, den ich sehr flach geschliffen habe und der trotzdem eine kräftige blaue Farbe aufweist. Ich habe ihn als Siegelstein in einen Siegelring eingearbeitet, wodurch er mir jeden Tag aufs Neue Freude bereitet.

Vielen Dank, Herr Butschal, dass Sie sich die Zeit genommen haben, unsere Fragen zu beantworten.