Ein Hobby-Schatzsucher namens Erlend Bore hat in Norwegen auf der Insel Rennesøy, die zu Stavanger gehört, einen bemerkenswerten Goldschatz aus dem 6. Jahrhundert entdeckt. Der Fund besteht aus neun goldenen Anhängern mit seltenem Motiv, zehn Goldperlen und drei Goldringen. Experten bezeichnen ihn als den „Goldfund des Jahrhunderts in Norwegen“. Goldkette der Wikinger vielleicht? Dieser Fund gewährt auch Einblicke in eine Umbruchszeit der skandinavischen Geschichte.
Erlend Bore, ein Metalldetektor-Neuling, stieß bei einer Suche entlang der Küste auf den Schatz, der zuerst wie Schokoladenmünzen in Goldfolie oder Spielgeld erschien. Nachdem weitere goldene Objekte gefunden wurden, informierte er das Archäologische Museum der Universität Stavanger. Experten bestätigten, dass die Objekte echt sind und aus dem 6. Jahrhundert stammen. Der Fund besteht aus 100 Gramm Gold, darunter Brakteaten und Goldperlen, die einst zu einer imposanten Halskette gehörten.
Brakteaten waren keine Währung, sondern Schmuckstücke, die von Herrschern an verdiente Untertanen vergeben wurden. Sie zeigten oft nordische Gottheiten wie Odin. Bisher wurden in Skandinavien nur etwa tausend Gold-Brakteaten gefunden, und es ist äußerst selten, so viele auf einmal zu entdecken. Die Brakteaten im Fund zeigen jedoch ein ungewöhnliches Motiv, nur ein Pferd ohne Odin, was auf eine eigenständige Bedeutung des Symbols hinweisen könnte.
Der Fund stammt aus der Zeit der sogenannten Migrationsperiode in Skandinavien, die von gesellschaftlichen und politischen Krisen geprägt war. Die Goldkette und die Ringe wurden wahrscheinlich aus Schutz vor Raub oder als Opfergabe für die Götter begraben, anstatt als Grabbeigabe auf einem Friedhof gefunden zu werden. Dieser Fund hat historische und kulturelle Bedeutung und ist ein außergewöhnlicher Schatzfund in Norwegen.
Quelle: Universitetet i Stavanger